August

Event: Bergzeitfahren
Datum: 20. August 2016
Ort: Regensberg ZH
Organisatoren: Kim Hipp & Olivier Meier

Zusammenfassung:

Ein mit Schleierwolken bezogener August-Samstag lud die Olumpioniken zum nächsten Grossanlass ein. Im Zürcher Unterland veranstalteten die zwei Organisatoren und Lokalmatadoren Oli Meier und Kim Hipp das erstmals stattfindende olumpische Bergzeitfahren. Da die Teilnahme am ursprünglich geplanten Bergzeitfahren an der Felsenegg Ostwand durch die begrenzte Teilnehmerzahl verunmöglicht wurde, zauberte das OK auf einem Felssporn der Lägern hoch über Dielsdorf einen mindestens ebenbürtig starken Event aus dem Ärmel.

Die Olumpia-Truppe versammelte sich bereits in aller Früh hochmotiviert zum Hauptbahnhof, wo die ersten leucht-grünen Gefährte bereits aus weiter Ferne erspäht werden konnten. Sämtliche Olumpioniken liessen es sich natürlich nicht nehmen, sich dem würdigen Event entsprechend zu kleiden – Velohose, -tschäppi, -liibli und teils sogar Handschuhe durften nicht fehlen… als Highlight wurde jedem Olumpioniken zudem ein „Fräss-Päckli“ mitgegeben. Power-Riegel, Gatorade, Banane und ein zauberhaft-feiner Energie-Gel – an alles wurde gedacht! Schnell wurden die Gerüchte laut, die Energie-Spender seien mittels einem spanischen Doktor (Name der Red. bekannt) beschaffen worden… 😉 Mit Speis und Trank sowie den Zweirädern begab sich die Olumpia-Truppe auf in die weite Welt. In Dielsdorf angekommen wurden die ersten Kilometer in Richtung Startgelände für die erste Disziplin abgespult. Dabei wurde schnell klar: dieser Tag könnte in die Beine gehen. Die Zauber-Bikes wurden eingefahren, die ersten Ketten flogen durch die Luft und mit der Schaltung kommen die einen vermutlich heute noch nicht zurecht 😉

Am Fusse des ehrfürchtigen Zentralmassiv des Zürcher Unterland lud das OK zur ersten Teildisziplin: ein klassisches Bergzeitfahren. Jeder nacheinander. Kurz, aber umso heftiger. Die satten 10.9 Steigungsprozente, gefühlt jedoch mindestens das Doppelte, forderten nicht nur Beine, sondern auch brutale Überwindung im Kopf. Zeitfahren

Power-Riegel runter, und auf geht’s! Gabi Froome hatte die undankbare Aufgabe, als erster den Parcours zu bewältigen – was sich vermutlich nicht nur als Vorteil rausstellte, da er sich als erster eine Taktik zurecht legen musste. Die Strecke forderte den Radhalbprofis alles ab. Zwar nur rund eine Minute Fahrzeit lang, aber keiner der Olumpioniken konnte nach absolvierter Fahrt (beschwerdefrei) laufen. Und noch standen drei Teildisziplinen auf dem Programm…

Als nächstes durften die Teilnehmer über eine kurze Distanz ihre Gleitfähigkeiten unter Beweis stellen. Dabei konnten allen voran die alten Hasen Grami Dufaux und Joachim Ullrich ihre ausserordentlichen aerodynamischen Qualitäten unter Beweis stellen. Mänis Merckx und Silä Zülle hingegen wurden Opfer von Wetter- und Windkapriolen sowie mässigem Material – was auf der Gleiterstrecke nicht zu verzeihen war.

Nach einer erholsamen Disziplin und wieder erstarkten Beinen stand der Hauptevent auf dem Programm: die Königsetappe. Und diese Etappe mit Massenstart hatte es in sich: nicht weniger als 1.6km warteten auf die Olumpioniken. Die topographisch als höchst anspruchsvoll geltende Königsetappe endete mit einer Bergankunft 617 m.ü.M. auf dem Regensberg, welcher konsequenterweise zur Hors-Categorie zählt. Die durchschnittliche Steigung auf der durch den Wald führenden Strecke betrug beachtliche 7.0%. Dieser Wert ist nur unwesentlich geringer als jener der legendären Alpe d’Huez in den französischen Alpen, welcher als DER Berg der Tour-de-France schlechthin gilt. Olumpia kann sich also durchaus mit den Grossen messen… Königsetappe

Das Peloton hielt sich lange zusammen, die ersten Ausreisversuche wurden zu nichte gemacht, man neutralisierte sich zum grössten Teil. Als sich die Pace jedoch erhöhte, teilte sich das Peloton in zwei Gruppen. Nach und nach mussten Olumpioniken abreissen lassen und konnten dem Tête de la course nicht mehr folgen. Kurz vor dem letzten Kilometer, der sogenannten „flamme rouge“, formierte sich ein Spitzentrio, bestehend aus Olivier Rominger, Kim Armstrong und Kaya Indurain, welchem jedoch schon bald die Kräfte ausgehen sollte und die beiden erstgenannten ziehen lassen musste. Die beiden Spitzenreiter trotzten dem Berg und fuhren in horrendem Tempo über den Asphalt dem Ziel entgegen. Als bereits vieles auf einen Sprint hindeutete, ereignete sich das Unfassbare: nur wenige Meter vor dem Ziel erlitte Kim Armstrong einen Defekt. Unglaublich! Nach versuchter eigenhändiger Reparatur wurde die verbleibende Strecke schliesslich zu Fuss in froom’scher Manier absolviert – ein an Spektakel kaum zu überbietendes Ereignis. Den Sieg sicherte sich ein souveräner Olivier Rominger, welcher wohl auch ohne Defekt nur schwer zu bezwingen gewesen wäre. Schon sehr bald kam auch das Peloton ins Ziel, wo sich Schippu Jalabert ab sich selber über die falsch eingeteilten Kräfte ärgerte. „Da wäre eindeutig noch mehr drin gelegen…“, liess der Olumpia-Sieger von 2014 verlauten.

Sichtlich gezeichnet von den Strapazen, aber in freudiger Laune ab dem Erreichten, stolzierte die Olumpia-Truppe zum wohlverdienten Mittagessen, sodass die Batterien für die anschliessende Rückreise nach Zürich sowie die letzte Teildisziplin wieder aufgeladen werden konnten. Die letzte Disziplin war wortwörtlich ein Balance-Akt: eine markierte Strecke von ca. 5m musste möglichst langsam absolviert werden, ohne dabei das Gleichgewicht zu verlieren. Nach den unzähligen Kilometern in den Beinen war dies gar nicht mal so einfach… 😉 Dementsprechend wurde es zum Ende auch nochmals dramatisch. In der Gesamtwertung setzte sich an der Spitze schliesslich Königsetappensieger Oli vor Kaya und Kim durch. Verdienter Sieg über alle Teildisziplinen hinweg!

Somit neigte sich ein denkwürdiger Olumpia-Anlass zu Ende. Grosses Dankeschön an das OK Oli und Kim, und nicht zu Letzt an Pavel „Mulla“ Tonkow, welcher auf Grund Rekonvaleszenz leider sportlich nicht dabei sein konnte, die Teilnehmer im Materialwagen jedoch stets mit (un)erlaubten Substanzen fütterte und dem OK eine grosse Hilfe war!

Rangliste:

1. Olivier Meier
2. Kaya Sahin
3. Kim Hipp
4. Joachim Schmidberger
5. Philipp Hammer
6. Marco Gramatica
7. Manuel Lamm
8. Gabriel Lysser
9. Silvan Raggenbass

Abwesend: Raffael Ferrari, Beat Lattmann, Thomas Müller, Maurizio Villani